Den Wechselbeziehungen zwischen Sport, Technik und Kultur widmet sich eine neue, interaktive Ausstellung im CoSA – Center of Science Activities und im BesucherInnen-Zentrum des Joanneumsviertels.
Inhalt
Ausstellung im Rahmen des Grazer Sportjahres
Körperkult, Rekordjagd und Wellness-Oase: eine Ausstellung im Spannungsfeld von Sport, Kultur und Technik. Ob Stoppuhr, Zielfotografie oder Fitness-Tracker: Sport, wie wir ihn kennen, ist ein Produkt unserer technisierten Welt. Herausgebildet hat er sich im 19. Jahrhundert, als körperliche Wettkämpfe stärker normiert, Sportgeräte in Form und Material ausgefeilter konzipiert und Leistungen genauer analysiert und vermessen wurden. Sport gehört heute zum Alltag – etwa wenn der Sneaker vom Sportschuh zum Mode-Accessoire avanciert, eine umfassende Fankultur mit Gesängen und Ritualen Sportveranstaltungen prägt oder bei Dopingskandalen die Grenzen der körperlichen Selbstoptimierung heiß diskutiert werden. Diesen Wechselbeziehungen zwischen Sport, Kultur und Technik widmet sich diese große Sonderausstellung.
Details zur Ausstellung
Die Geschichte von Sport und Technik in sechs Bereichen entdecken: Die Schau nimmt mit rund 190 Exponaten so unterschiedliche Themen wie Sportgeräte und -materialien, Leistungsmessung und Normierung von Wettkämpfen sowie den Arbeiter- und Behindertensport in den Blick. Im ersten Bereich „Sport erobert die Welt“ wird ein Blick auf die Wurzeln des modernen Sports und die Geschichte seiner weltweiten Verbreitung geworfen.
Im 18. Jahrhundert entwickelte sich in England aus älteren Vorbildern der moderne Sport als eine vom Leistungsgedanken geprägte Wettkampfkultur. Der Sport trat einen Siegeszug um die Welt an und schloss allmählich Sportler*innen aus allen Kontinenten ein. Im Sport entwickelte sich eine Welt von HeldInnen und Mythen, die aber auch politisch instrumentalisiert wurden. Bewegung setzt ein fein abgestimmtes Zusammenspiel von Nerven, Muskeln, Knochen und Gelenken voraus. Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit, Koordination und Beweglichkeit bestimmen die körperliche Leistungsfähigkeit – damit befasst man sich im Bereich „Sportliche Körper“. Die Biomechanik erforscht menschliche Bewegungsabläufe. Ob Sport treiben gesund ist, entscheidet das richtige Maß.
Seit den 1960er-Jahren wird die Wettbewerbsverzerrung durch Medikamente als „Doping“ verfolgt und bedroht zunehmend die Glaubwürdigkeit des Sports. Der Sport übt weltweit eine große Faszination aus. Immer modernere Stadien bieten ihm eine Bühne. Auch in Presse, Radio und Fernsehen nimmt er großen Raum ein. Über die modernen Massenmedien kann Sport immer und überall mitverfolgt werden und er kommt „vom Stadion ins Wohnzimmer“. Sportler*innen aus den medienwirksamen Sportarten werden zu Stars und verdienen mit Werbeverträgen Millionen. Publikum und Fans tragen zu dieser Entwicklung bei, doch aus der Fanszene kommt auch Kritik. Sportarten, die weniger wahrgenommen werden, bleiben solche Einnahmequellen häufig verwehrt.
Das vierte Kapitel handelt von „Technik im Wettstreit“: Ohne Technik kein Sport! Fast keine Disziplin kommt ohne besondere Geräte oder Kleidung aus. In vielen Sportarten hat die Erforschung und Verbesserung der Formen, Materialien und Handhabung von Sportgeräten zu gewaltigen Leistungssprüngen geführt. In manchen Fällen bewirkt die Leistungsexplosion jedoch, dass neue Technologien verboten werden, beispielsweise um dem körperlichen Wettstreit den Vorrang vor dem technischen zu geben.
Der Wettkampfsport lebt vom Vergleich sportlicher Leistung – es geht um „schneller, weiter, genauer“. Zeiten, Höhen, Weiten oder Punkte entscheiden über Sieg oder Niederlage. Genaue Messungen und strenge Regeln sind ebenso unverzichtbar, um Rekorde zu vergleichen. Daher werden Messungen immer weiter automatisiert, um den Menschen als Fehlerquelle auszuschließen. Das letzte Kapitel setzt sich mit „Trendsports und Sporttrends“ auseinander, denn Sportlichkeit hat heute einen sehr hohen Stellenwert. Neben dem Leistungsgedanken rücken andere Beweggründe immer weiter in den Vordergrund. Es entwickelte sich eine Fülle von Sportarten, bei denen die Gesundheit im Mittelpunkt steht. Viele Menschen suchen zudem das Erlebnis von Freiheit und Abenteuer.
Die Bereiche der Ausstellung
- 1 Sport erobert die Welt: Zunächst wird ein Blick auf die Wurzeln des modernen Sports und die Geschichte seiner weltweiten Verbreitung geworfen. Im 18. Jahrhundert entwickelte sich in England aus älteren Vorbildern der moderne Sport als eine vom Leistungsgedanken geprägte Wettkampfkultur. Der Sport trat einen Siegeszug um die Welt an und schloss allmählich Sportler*innen aus allen Kontinenten ein. Im Sport entwickelte sich eine Welt von Held*innen und Mythen, die aber auch politisch instrumentalisiert wurden.
- 2 Sportliche Körper: Bewegung setzt ein fein abgestimmtes Zusammenspiel von Nerven, Muskeln, Knochen und Gelenken voraus. Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit, Koordination und Beweglichkeit bestimmen die körperliche Leistungsfähigkeit. Die Biomechanik erforscht menschliche Bewegungsabläufe. Ob Sport treiben gesund ist, entscheidet das richtige Maß. Seit den 1960er-Jahren wird die Wettbewerbsverzerrung durch Medikamente als „Doping“ verfolgt und bedroht zunehmend die Glaubwürdigkeit des Sports.
- 3 Vom Stadion ins Wohnzimmer: Der Sport übt weltweit eine große Faszination aus. Immer modernere Stadien bieten ihm eine Bühne. Auch in Presse, Radio und Fernsehen nimmt er großen Raum ein. Über die modernen Massenmedien kann Sport immer und überall mitverfolgt werden. Sportler*innen aus den medienwirksamen Sportarten werden zu Stars und verdienen mit Werbeverträgen Millionen. Publikum und Fans tragen zu dieser Entwicklung bei, doch aus der Fanszene kommt auch Kritik. Sportarten, die weniger wahrgenommen werden, bleiben solche Einnahmequellen häufig verwehrt.
- 4 Technik im Wettstreit: Ohne Technik kein Sport! Fast keine Disziplin kommt ohne besondere Geräte oder Kleidung aus. In vielen Sportarten hat die Erforschung und Verbesserung der Formen, Materialien und Handhabung von Sportgeräten zu gewaltigen Leistungssprüngen geführt. In manchen Fällen bewirkt die Leistungsexplosion jedoch, dass neue Technologien verboten werden, beispielsweise um dem körperlichen Wettstreit den Vorrang vor dem technischen zu geben.
- 5 Schneller, weiter, genauer: Der Wettkampfsport lebt vom Vergleich sportlicher Leistung. Zeiten, Höhen, Weiten oder Punkte entscheiden über Sieg oder Niederlage. Genaue Messungen und strenge Regeln sind ebenso unverzichtbar, um Rekorde zu vergleichen. Daher werden Messungen immer weiter automatisiert, um den Menschen als Fehlerquelle auszuschließen.
- 6 Trendsports und Sporttrends: Sportlichkeit hat heute einen sehr hohen Stellenwert. Neben dem Leistungsgedanken rücken andere Beweggründe immer weiter in den Vordergrund. Es entwickelte sich eine Fülle von Sportarten, bei denen die Gesundheit im Mittelpunkt steht. Viele Menschen suchen zudem das Erlebnis von Freiheit und Abenteuer.