Silvester 2025/2026 in Graz: Böller und Raketen bleiben verboten

Zum Jahreswechsel 2025/2026 erinnert die Stadt Graz erneut an eine Regel, die oft unterschätzt wird: Im Stadtgebiet sind Böller und Raketen nicht „Tradition“, sondern in vielen Fällen schlicht verboten. Wer dennoch zu lautem Feuerwerk greift, riskiert nicht nur Ärger, sondern sorgt auch für Stress, Verletzungen und vermeidbare Schäden – bei Menschen ebenso wie bei Tieren und in der Umwelt.

Was das Pyrotechnikgesetz im Ortsgebiet klar untersagt

Rechtlich zentral ist § 38 Abs. 1 Pyrotechnikgesetz 2010: Im Ortsgebiet ist die Verwendung pyrotechnischer Gegenstände der Kategorie F2 grundsätzlich verboten. Damit fällt die klassische „Silvesterrakete“ im Ortsgebiet österreichweit unter ein generelles Verbot – also nicht nur punktuell, sondern als Grundregel.

Wo Feuerwerk zusätzlich verboten ist

Neben den allgemeinen Vorgaben gelten weitere klare No-Gos: Raketen dürfen insbesondere nicht in der Nähe großer Menschenansammlungen abgebrannt werden. Auch Bereiche rund um Kirchen, Krankenanstalten sowie Kinder-, Alters- und Erholungsheime sind tabu. Gleiches gilt im Umfeld von Tierheimen und Tiergärten – und dort, wo es besonders gefährlich werden kann, etwa bei Tankstellen oder anderen leicht entzündlichen bzw. explosionsgefährdeten Anlagen.

Was im Stadtgebiet erlaubt bleibt: Kategorie F1 ab 12 Jahren

Im Grazer Stadtgebiet sind ausschließlich Feuerwerkskörper der Kategorie F1 erlaubt – und auch das nur für Personen ab dem 12. Lebensjahr. Zur Kategorie F1 zählen laut Stadt etwa Produkte mit sehr geringer Gefährdung und vernachlässigbarem Lärmpegel, die teils sogar in geschlossenen Bereichen verwendet werden können: genannt werden Wunderkerzen, Tischfeuerwerke oder Bengalzündhölzer.

Kampagne „Böller? Ohne uns.“: Stadt setzt auf Aufklärung

Damit die Regeln nicht erst dann Thema werden, wenn schon etwas passiert ist, fährt die Stadt Graz rund um den Jahreswechsel eine breite Informationskampagne. Unter dem Titel „Böller? Ohne uns.“ wird mit Plakaten, Inseraten und Social-Media-Beiträgen auf Strafbarkeit und Auswirkungen von Böllern und Raketen hingewiesen. Das erklärte Ziel: ein Jahreswechsel ohne Angst, Stress, Verletzungen und Schäden – für Mensch, Tier und Umwelt.

KFV warnt: Jedes Jahr Hunderte Verletzte durch Pyrotechnik

Wie schnell aus „nur kurz zünden“ ein Spitalsbesuch wird, zeigt auch eine aktuelle Warnung des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV): Pro Jahr müssen demnach rund 200 bis 400 Personen nach Pyrotechnik-Unfällen im Krankenhaus behandelt werden. Rund zwei Drittel der Verletzten sind Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Genannt werden unter anderem tiefe Schnitt- und Risswunden, Knalltraumata, Verletzungen im Augenbereich, offene Brüche, Verbrennungen – und auch (Teil-)Amputationen. Besonders häufig betroffen: die Hände.

Jahreswechsel mit gutem Gewissen

Unterm Strich bleibt die Botschaft eindeutig: Wer in Graz Silvester feiert, kann das auch ohne Knall erledigen – und erspart damit anderen Stress und potenzielle Gefahr. Auch das Sicherheitsmanagement der Stadt Graz verbindet die Erinnerung an die Regeln mit einem Wunsch: ein glückliches, gesundes und sicheres Jahr 2026.

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