Graz verzichtet auf Bewerbung für den Eurovision Song Contest 2026
„So sehr ich alle verstehe, die den ESC gerne in unserer Stadt gehabt hätten – eine Bewerbung im nun bekannten Kostenrahmen ist für Graz nicht vertretbar. Wir haben bis zuletzt Gespräche geführt, leider ohne positives Ergebnis.“
Bürgermeisterin Elke Kahr
Hohe Kosten verhindern Bewerbung
Die Ausrichtung des ESC 2026 hätte die Stadt Graz rund 29,35 Millionen Euro (brutto) gekostet. Dieser Betrag liegt deutlich über dem inflationsbereinigten Wert aus dem Jahr 2014, als sich Graz bereits um die Austragung des ESC 2015 beworben hatte. Die gestiegenen Anforderungen an die Austragung führen zu den hohen Kosten, die für die Stadt in der aktuellen finanziellen Lage nicht tragbar sind.
Fehlende finanzielle Unterstützung von Bund und Land
Bürgermeisterin Elke Kahr betont, dass eine seriöse Bewerbung nur mit einer substantiellen finanziellen Beteiligung von Bund und Land möglich gewesen wäre. Trotz zahlreicher Gespräche auf allen politischen Ebenen konnten keine verbindlichen Zusagen erzielt werden. Die Stadt Graz sieht daher keine Möglichkeit, die Bewerbung eigenständig zu stemmen.
Graz als ideale Kulisse für den ESC
Graz wäre mit seiner kreativen Szene, der Menschenrechtsstadt-Qualität sowie der UNESCO-Welterbe-Altstadt eine attraktive und passende Gastgeberin für den ESC gewesen. Die Veranstaltung hätte der Stadt ein internationales Publikum und ein starkes Zeichen gesetzt. Dennoch überwiegt in der aktuellen Situation die Verantwortung gegenüber dem städtischen Budget.
Wirtschaftliche Effekte bleiben begrenzt
Zwar wäre mit hohen Umsätzen in den Wochen vor dem ESC zu rechnen gewesen, direkte Einnahmen wie Ticketverkäufe oder andere wirtschaftliche Effekte würden jedoch kaum der Stadt zugutekommen. Dies macht die finanzielle Belastung zusätzlich problematisch.