Eurovision Song Contest 2026: Graz zeigt sich bereit – Chancen, Infrastruktur und politischer Schulterschluss für den ESC-Großevent

Politische Unterstützung wächst – Entscheidung rückt näher
Nach einem Runden Tisch im Grazer Rathaus hat die Stadt offiziell ihr Interesse bekundet und fordert vom ORF die aktuellen Kriterien für die Austragung an. Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ), Landeshauptmann Mario Kunasek (FPÖ) und weitere Entscheidungsträger:innen betonen jedoch, dass belastbare Zahlen und finanzierbare Kosten Voraussetzung für eine endgültige Bewerbung sind. Die Gesamtkosten des ESC werden auf rund 60 bis 70 Millionen Euro geschätzt, die zwischen ORF und Veranstaltungsort aufgeteilt werden sollen.
Graz punktet mit moderner Infrastruktur und unterschätztem Potenzial
Der Konzertmanager Klaus Leutgeb bringt wieder die Daviscuphalle in Premstätten als Herzstück für den ESC ins Spiel. Die Halle wurde 2023 umfassend saniert und bietet Platz für bis zu 9.000 Sitz- oder 18.000 Stehplätze. Zusammen mit der kleineren Steiermark Halle („Schwarzlhalle“) und großzügigen Freiflächen ist die Region bestens für eine Großveranstaltung gerüstet. Leutgeb betont, dass es keinen Konkurrenzkampf zwischen verschiedenen Veranstaltungsorten gibt, sondern einen gemeinsamen Schulterschluss von Stadt, Land, Messe und Freizeitbereich.
Tourismusökonom Oliver Fritz vom Wifo sieht Graz als idealen Ort, da die Stadt international noch nicht überlaufen ist, aber ein starkes touristisches Produkt bietet. Die Austragung des Eurovision Song Contest in Graz 2026 und die gesamte Steiermark touristisch deutlich aufwerten und neue Zielgruppen erschließen.
ESC als Chance für die Region: Mehr als nur ein Musikwettbewerb
Neben dem Wettbewerb selbst plant man in Graz, weitere Konzerte und Veranstaltungen rund um den ESC zu organisieren, um Besucher:innen zu einem längeren Aufenthalt zu motivieren. Ein Public Viewing mit bis zu 50.000 Personen am Schwarzlsee könnte das Event zusätzlich zum großen Erlebnis machen.
Die ESC-Austragung bietet nicht nur einen Imagegewinn, sondern auch wirtschaftliche Impulse für Hotellerie, Gastronomie und lokale Betriebe. Entscheidend wird sein, dass alle Beteiligten gemeinsam an einem Strang ziehen und die finanziellen Herausforderungen meistern.
Graz steht bereit, den Eurovision Song Contest 2026 auszurichten – mit starker Infrastruktur, touristischem Potenzial und einem politischen Schulterschluss. Die finale Entscheidung wird in den nächsten Wochen erwartet.