Songcontest 2026 Graz – das sagen die Grazer:innen – Pro und Contra

Nach dem Sieg von JJ beim Eurovision Song Contest 2025 steht fest: Österreich wird 2026 Gastgeber des größten Musikwettbewerbs Europas sein. Während die Entscheidung über den Austragungsort noch aussteht, hat sich Graz als heißer Kandidat positioniert. Doch was bedeutet ein Event dieser Größenordnung für die steirische Landeshauptstadt? Die Meinungen der Grazer:innen gehen weit auseinander – von Begeisterung bis Skepsis. Dieser Beitrag sammelt authentische Stimmen aus der Bevölkerung.

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Was denken Sie über den Eurovision Song Contest 2026 in Graz? Wäre es eine Chance oder eine Belastung für die Stadt? Teilen Sie Ihre Gedanken in den Kommentaren.

JJ gewinnt mit „Wasted Love“ beim 69. Eurovision Song Contest in Basel | Foto: Alma Bengtsson / EBU

Fakten zum Songcontest 2026 in Graz

  • Voraussichtlicher Termin: Mai 2026
  • Erwartete Besucher:innen: ca. 30.000
  • Geschätztes Budget: 25-35 Millionen Euro
  • Mögliche Veranstaltungsorte: Stadthalle Graz oder Schwarzl Freizeitzentrum
  • Entscheidung über den Austragungsort: voraussichtlich Juli 2025

Befürworter:innen: „Eine einmalige Chance für Graz“

Viele Befürworter:innen betonen die wirtschaftlichen Vorteile, die der Eurovision Song Contest für die lokale Wirtschaft bringen könnte. Tourismusexperte Oliver Fritz vom Wifo bezeichnet Graz als „idealen Austragungsort“, da die Stadt international noch relativ unbekannt sei, aber ein „gutes touristisches Produkt“ biete – eine Kombination, die die Werbewirkung maximieren könnte.

„#ESC2026 in Graz wäre genial! Unsere schöne Altstadt und das Kunsthaus auf Millionen Bildschirmen weltweit zu sehen – unbezahlbare Werbung für unsere Stadt! #TeamGraz“

„Ich bin mit dem Eurovision Song Contest aufgewachsen und kann es kaum glauben, dass er vielleicht in meine Heimatstadt kommt! Das wäre nicht nur für Fans wie mich ein Traum, sondern würde Graz auch für jüngere Menschen attraktiver machen.“

„das finde ich echt super wenn der Song Contest nach Graz kommt muß nicht immer Wien sein war schon lange kein größeres Event in Graz auf jeden fall würde ich mir sofort eine Karte mir kaufen super toll“

Kritiker:innen: „Können wir uns das leisten?“

Die Kritik am möglichen ESC in Graz konzentriert sich vor allem auf die finanziellen Aspekte. Mit geschätzten Kosten zwischen 25 und 35 Millionen Euro stellt das Event eine erhebliche Investition dar – in Zeiten, in denen die Stadt ohnehin mit Budgetproblemen kämpft.

„Natürlich wäre der Songcontest toll für das Image der Stadt. Aber haben wir wirklich das Geld dafür? In unseren Schulen fehlt es an Ressourcen, die Kinderbetreuung ist unzureichend, und dann sollen wir Millionen für ein dreitägiges Event ausgeben?“

Freilich. Die Stadt Graz hat eh nur 2 Mrd Schulden. Da kommt es auf weitere läppische 60 Mio auch nicht mehr an. Erhöhen wir halt hinterher die Parkgebühren und Kommunalabgaben. Die Parkplätze rund um die Messehalle sind begrenzt, aber die Frau Vizebürgermeister und die GVB werden schon dafür sorgen, dass alle Besucher und Teilnehmer aus dem Umland anradeln oder mit der Straßenbahn anreisen. Werden die Kamerateams samt Ausrüstung sicher machen. Ich freu mich schon. Auf die Gemeinderatswahlen im nächsten Jahr.Letztendlich wird es so sein wie 2003, als Graz Kulturhauptstadt war: Viel verbranntes Geld für nichts, keine Langzeitwirkung.

Auch die Infrastruktur bereitet manchen Sorgen. Mit nur etwa 4.500 Hotelzimmern im Stadtgebiet stellt die Unterbringung von rund 30.000 erwarteten Besucher:innen eine Herausforderung dar. Bereits jetzt sind die Zimmerpreise für Mai 2026 teilweise auf das Fünffache des Normalpreises gestiegen.

„30 Millionen für 3 Tage Party? Lieber in Schulen, Kindergärten und öffentlichen Verkehr investieren! #ESCneinDanke #Graz“

„Ich befürchte, dass der ESC nur wenigen nutzt, während die Allgemeinheit die Kosten trägt. Die Hotels und einige Gastronomen werden profitieren, aber was bleibt für den Rest von uns? Verkehrschaos, überfüllte Straßen und eine Stadt, die sich für ein Event verschuldet.“

Ein User schreibt auf Facebook: „BITTE NICHT !!! Möchte hier keine besoffenen Touristen ertragen müssen…“, worauf ein anderer auf Fußballspiele verweist und kontert: „…ist doch jetzt schon immer der Fall wenn ein Fußballspiel stattfindet. Und ich glaub Leute, die den ESC besuchen sind gechillter als alkoholisierte Fußballfans.
Außerdem wär das für die Gastro sicher auch eine gute Sache.“

Ein User findet die Austragung des ECS als ganz schlchte Idee, denn: „Die Veranstaltung ist ein einmaliges Ereignis, das für die Bürger:innen der Stadt in diesem Zeitraum vor allem mit Müll und anderen Belastungen verbunden ist. Die wirtschaftlichen Vorteile bleiben nur zu einem sehr kleinen Teil in der Region. Für die Stadt könnte dies ein finanzielles Fiasko bedeuten.“

Stimmen aus der Politik

Die politischen Entscheidungsträger:innen in Graz und der Steiermark zeigen sich vorsichtig optimistisch, betonen aber die Notwendigkeit einer soliden Finanzplanung. Landeshauptmann Mario Kunasek fordert erst „verlässliche Zahlen“ vor einer Entscheidung: „Ich unterstütze Großveranstaltungen in der Steiermark ausdrücklich. Doch für eine seriöse Bewerbung brauchen wir klare Zahlen zur finanziellen Planung.“

Die Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ) nimmt eine vorsichtige Haltung ein und betont: „Mit der Stadthalle verfügt Graz über passende Infrastruktur und Know-how für Großevents. Eine Bewerbung wird im Stadtsenat diskutiert – sie kann nur umgesetzt werden, wenn sie breit getragen wird und die Kosten beherrschbar sind.“

Was sagen Expert:innen?

Dieter Hardt-Stremayr, Chef von GrazTourismus, bezeichnet den möglichen ESC als „Jackpot“ für die Stadt. Die internationale Aufmerksamkeit würde Millionen Menschen erreichen und den Tourismus nachhaltig ankurbeln. Tourismusforscher Oliver Fritz vom Wifo sieht in Graz den „idealen Austragungsort“, da die Stadt international noch relativ unbekannt sei, aber ein „gutes touristisches Produkt“ biete.

Wirtschaftsexpert:innen weisen darauf hin, dass die Kosten-Nutzen-Rechnung komplex ist: Die unmittelbaren Ausgaben sind hoch, doch die langfristigen Effekte durch gesteigerte Bekanntheit und neue Besuchergruppen könnten diese Investition rechtfertigen.

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Was denken Sie über den Eurovision Song Contest 2026 in Graz? Wäre es eine Chance oder eine Belastung für die Stadt? Teilen Sie Ihre Gedanken in den Kommentaren.

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14 Kommentare

  1. Würd ich großartig finden!
    Es ist Zeit, Graz mal wieder als eine internationale Stadt zu präsentieren – weltoffen und charmant! Ich wär dabei!

  2. Eine riesige Frechheit so ein Event auf Kosten der Steuerzahler zu veranstalten…..Graz und Österreich ist bis zum „GEHT NICHT MEHR“ verschuldet….ich verstehe die Bürgermeisterin nicht…..hab große Stücke auf sie gehalten… das hat sich erledigt…..ich kann auch nicht hören “ mehr Arbeitsplätze“ ….geht auf die AMS-Seite… sind mehr als genug Arbeitsplätze vorhanden die nicht besetzt werden……
    Österreich braucht keine zusätzliche Lachnummer…..die Politiker haben dafür schon gesorgt……manchmal schäme ich mich in diesem Land geboren zu sein……

  3. Der ESC MUSS nach Graz (Innsbruck). Graz ist wunderschön, idyllisch und sehr naturbelassen. Die grüne Stadt ist ein Vorbild für die ganze Welt, wie Natur in menschlichen Bauten im Gleichgewicht lebt!

  4. Wow, das wäre mal eine coole Sache für Graz! 160 Millionen Zuschauer*innen aus ganz Europa und Tausende internationale
    Besucher*innen vor Ort. Nutzt das Potenzial dieser Stadt und investiert jetzt – united in music

  5. Würde sich auf jeden Fall lohnen für Graz. Bin auf jeden Fall dafür!

  6. Ich sehe den Songcontest langfristig als ein sehr wertvolles Event. Die Stadt und auch die Steiermark können sich weltweit als Ausrichter eines so großen Events beweisen. Am Schwarzlsee ist auch schon die Location vorhanden. Top!

  7. Wir brauchen warum immer in Wien (Graz oder Innsbruck) wäre Toll

  8. Ich finde graz sollte ihn austragen, nicht alles und immer wieder muß ihn wien stattfinden.

  9. Wäre schon sehr cool und eigentlich würde mir die Kombination Grazer Stadthalle (ESC Austragungsort) und Public Viewing am Schwarzl See sehr gut gefallen. Aber auch die Kasematten am Schlossberg könnte man dazu noch miteinbeziehen. Wäre kurzfristig bestimmt viel Geld das die Stadt aufbringen müsste aber auf langfristiger Sicht ein großer Mehrwert für Graz und die Steiermark. Halt fest die Daumen, dass Graz die Zusage bekommt ❣️ LG in die Heimat aus Wien

    PS: falls Graz dann jemanden braucht beim organisieren, ich stehe gerne zur Verfügung

  10. Bin auch für Graz, Premstätten am grauslichen See passt ned, und Österreich besteht auch aus anderen Städten, als Wien.

  11. MEGA, also ich würd mich voll freuen, wenn der Songcontest in Graz wäre. Endlich wieder mal was los in der Stadt. Denke auch, dass es sicher viele öffentlich Events geben wird. So wie damals bei den Special Olympics oder bei Wetten das. Ist kein Vergleich, ich weiß, aber da war was los in der Stadt.