In der Erde wühlen, Pflanzen beim Wachsen zusehen, Schmackhaftes ernten. Immer mehr Menschen können all dem sehr viel abgewinnen. Die Folge: Sie verbringen mehr Zeit im eigenen Garten, legen Beete an und unterhalten sich mit Gleichgesinnten über Erntezeiten, Schatten- und Sonnenplätze, Dünger und Co. Das alles kommt genau genommen nicht von ungefähr, denn in unserer digital geprägten Welt sehnen sich viele im Gegensatz dazu nach echten, analogen Erlebnissen.
Und das Garteln kommt dabei wie gerufen, schließlich handelt es sich dabei im wahrsten Sinne des Wortes um eine erdende Tätigkeit. Doch nicht jeder verfügt über ein Haus mit Garten – und damit genügend Platz, um dieser Beschäftigung nachzugehen. Daher setzen viele auf einen bestimmten Trend: Urban Gardening. Aber was ist Urban Gardening genau und wo ist dies in Graz möglich? Der folgende Beitrag klärt auf.
Urban Gardening: Gärtnern mitten in der Stadt
Grob gesagt verbindet Urban Gardening die Vorteile des Wohnens in der Stadt mit den Vorzügen am Land. Oder anders ausgedrückt: Dadurch holen sich interessierte Grazer ein Stück Natur in ihr urbanes Refugium. Urban Gardening meint also nichts anderes als städtisches Gärtnern. Und dabei ist es ganz egal, ob es sich um eine kleine, grüne Oase auf dem Balkon handelt, mit ein paar Blumentöpfen und einem Hochbeet, um einen vertikalen Garten auf der Mini-Terrasse oder um einen Gemeinschaftsgarten, der mit anderen betrieben wird.
Vor allem letzteres boomt, denn die Vorteile dieser Variante liegen klar auf der Hand: Der oft spärliche Platz in der Stadtwohnung bleibt vollends erhalten, gleichzeitig können in den Gemeinschaftsgärten meist größere Flächen für Gemüse und Obst genutzt werden. Dadurch lassen sich auch Arten anpflanzen, die zu Hause keine Überlebenschance hätten. Und dann ist da noch ein weiterer Punkt, der nicht unterschätzt werden sollte: die soziale Komponente. Wer gemeinsam gartelt, kann sich mit anderen austauschen, erweitert sein Wissen und hat gleichzeitig mehr Spaß.
Ganz nebenbei verbessert jede Grünfläche im Beton-Dschungel das Mikroklima – und damit wird Graz grüner und nachhaltiger. Übrigens: Für Gemeinschaftsgärten, Dach- und Fassadenbegrünungen sowie die Stadtbaumpflanzung gibt es in Graz sogar Förderungen.
Wir beleuchten nachstehend die zwei Varianten noch etwas genauer: Urban Gardening in den eigenen vier Wänden und mithilfe von Gemeinschaftsflächen.
Die grüne Oase auf dem Balkon
Wer sich für die erste Möglichkeit entscheidet und den eigenen Balkon oder die Terrasse nutzen möchte, sollte folgende Aspekte berücksichtigen:
Gemeinsam Garteln in Graz
Wer lieber gemeinsam Blumenkelle, Hacke und Co. schwingt, hat in Graz mittlerweile die Qual der Wahl. Denn knapp 30 Gemeinschaftsgärten sind in den letzten Jahren entstanden – von Flächen bei der Fachhochschule Joanneum bis hin zum Gemeinschaftsgarten beim ORF-Park. Ebenso gibt es die Möglichkeit, sich Gartenparzellen zu mieten – etwa bei den MORGENTAUGÄRTEN, dem bislang größten karitativen Urban-Farming-Projekt in Graz, das auch auf andere Städte ausgeweitet wurde.
Wer sich vorab Tipps holen möchte oder auf der Suche nach einer Beratung ist, kann sich an das Zentralgartenbüro (ZGB) wenden. Dabei handelt es sich um das neue Kompetenzzentrum des Forums Urbanes Gärtnern (FUG) und damit um die erste Anlaufstelle für Fragen rund um soziales Gärtnern oder solidarische Lebensmittelproduktion in Graz. Der Bürostandort befindet sich in der Schörgelgasse 27/1 und wird im Herbst – gemeinsam mit einem Atelier – voll eröffnet. Wir stellen nachstehend fünf Urban-Gardening-Standorte in Graz vor: