Wohnprojekte in Graz – Trend zu Mikrowohnungen

Graz, die Hauptstadt der grünen Steiermark erlebt einen starken Bevölkerungszuwachs und muss schnell darauf reagieren. Neue Wohnprojekte und Baustellen werden wöchentlich gestartet und vollendet. Dennoch reicht der Lebensraum bald nicht mehr für die große Anzahl an Zuwanderern, denn jährlich werden bis zu 6000 neue Hauptwohnsitze in der Mur-Metropole angemeldet.

Wohnbauprojekte auf engstem Raum

Überall in Graz sprießen neue Gebäude aus dem Boden, aber dennoch ist der Weg bis zur fertigen Immobilie nicht so einfach: Die meisten Altstadtgebäude dürfen in ihrer Art nicht verändert werden, die Dächer der Altstadt sind Weltkulturerbe und somit unantastbar.

Weiters liegen strenge Vorlagen des Landes auf jeglichen Bauprojekten im Stadtgebiet und der Grüngürtel der Stadt, der etwa die Hälfte der Gesamtfläche ausmacht darf, aus gutem Grund nicht beeinträchtigt werden. Folglich werden die raren Baugründe der Stadt zu Höchstpreisen verkauft und mit innovativen Ideen bereichert. Meist zielen die Projekte auf eine möglichst hohe Anzahl an Personen pro Gebäude ab und somit auf einen kleineren Lebensraum für jeden Einzelnen.

Vom großen Familienunternehmen zu günstigem Wohnraum

Auf dem 56 Hektar großen Gelände der Reininghausgründe, einer ehemals großen Brauerei sollen neue, zukunftsweisende Wohnungen entstehen. Nachdem der ehemalige Eigentümer nach jahrelangem Streit mit der Stadt Graz das Land verkaufte, erhielt die Erber-Investment-Gruppe den größten Anteil. Diesen nutzt das Unternehmen nun für sogenannte Mikrowohnungen, wo Menschen auf kleinstem Raum miteinander leben.

Die Wohnanlage soll bis zu 10.000 Grazerinnen und Grazer unterbringen und 15 Stockwerke hoch werden. Zusätzlich werden unterirdische Areale geschaffen, die als Abstellplatz für Fahrzeuge dienen sollen.

Wenige Quadratmeter und dennoch viele Zimmer

Bei dem Wohnkonzept, das in Deutschland bereits Verwendung findet, geht es um das Teilen elementarer Räume mit seinen Nachbarn. Unter anderem sollen in den Gebäuden eigene Gemeinschaftsräume, Waschsalons, Grünflächen, Lernzimmer sowie Bibliotheken entstehen, die dann kollektiv von allen genutzt werden können. Die Wohnungen an sich sollen zwischen 24 und 44 Quadratmeter groß werden und genug Rückzugsfläche bieten, um adäquat leben zu können. Als mögliche Bewohner werden vor allem Studenten und Singles genannt, die eine attraktive Möglichkeit benötigen, um günstig zu wohnen.

Schlaues und nachhaltiges Wohnen

Bereits im Jahr 2013 hat der Grazer Gemeinderat die sogenannte “Smart City” genehmigt. Diese soll um den Hauptbahnhof erstellt werden und als ein Beispiel gelten für Ressourcen sparendes, energieeffizientes und emissionsarmes Bauen und Leben. Sämtliche Bereiche des Alltags, also Wohnen, Freizeit und Arbeit sollen in der “Smart City” mitten in Graz vereint werden. Dabei dienen Parks und Grünanlagen als wichtige Lebensräume für die Bewohner und werden als Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens anberaumt. Die Umwelt soll durch raffinierte und nachhaltige Planung der Gebäude und durch akkurate Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel geschützt werden.

Fazit:Wie genau das zukünftige Leben in Graz aussehen wird, kann bis jetzt niemand sicher sagen. Fest steht, dass die Metropole weiterwachsen und auch international an Bedeutung gewinnen wird. Schon lange ist die Frage nicht mehr, ob Graz je einen Wolkenkratzer haben wird, sondern wann es endlich so weit ist.

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