Dom im Berg erhält modernstes Ambisonics-Soundsystem

Nach über einem Jahr Konzeptions- und Implementierungsphase ist es nun endlich soweit — der Grazer Dom im Berg, durch seine kuppelförmige Architektur prädestiniert dafür, wird mit einer hochmodernen 3D Ambisonics-Soundanlage ausgestattet und somit zum audiophilen Trendsetter unter den Veranstaltungslocations.

Einzigartige Location bekommt einzigartiges Soundsystem!

Bislang kam der Ton, wie bei gewöhnlichen Soundsystemen, üblich jeweils links und rechts von der Bühne frontal auf das Publikum. Mit der neuen Anlage, welche einen räumlich-flexiblen Surround-Sound ermöglicht, können im Dom im Berg ab sofort akustische Raumwelten kreiert und den Besucherinnen völlig neue 3D-Klangerlebnisse präsentiert werden.

Weltspitze der Raumakustik

„Als Grazer Spielstätten ist es nicht nur unsere Aufgabe und Passion, Kunst „live” erlebbar zu machen, sondern als Veranstaltungslocation(s) am Puls der Zeit zu sein. Durch die Installation dieses Ambisonics-Soundsystems setzen wir die strategische Neupositionierung der Spielstätte fort und spielen ab nun im Dom im Berg an der Weltspitze der Raumakustik”, so Mag. Bernhard Rinner, Geschäftsführer der Grazer Spielstätten.

Das neue Soundsystem wurde in künstlerisch-wissenschaftlicher Begleitung gemeinsam mit Ao.Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Winfried Ritsch von der Kunstuniversität Graz (Institut für Elektronische Musik und Akustik, kurz: IEM) installiert.

Präsentation der Ambisonics Soundsystems im Rahmen der Pressekonferenz

Was ist Ambisonics

Unter “Ambisonics” ist grundsätzlich die Methode zur Aufzeichnung und Wiedergabe eines dreidimensionalen Klangfeldes zu verstehen, wobei die Reproduktion über ein Mehrkanal-Lautsprechersystem erfolgt und das Publikum einen dreidimensionalen Klangraum wahrnimmt. Im Dom im Berg wird auf diese Weise eine kohärente Klang-Hemisphäre geschaffen, mit der beliebige Wellenfelder, abgebildet durch die einhüllende Sphäre, erzeugt werden – also ein akustisches Rundumpanorama”, so Winfried Ritsch. Im Fokus steht die Spatialisierung („Verräumlichung”) von Klängen sowie die Wiedergabe von virtuellen akustischen Umgebungen (Auditory Virtual Environments) als Klanglandschaften.

In der Praxis bedeutet dies, dass fast jeder Raum ab sofort im Dom im Berg akustisch reproduziert werden kann: egal ob die Hamburger Elbphilharmonie, die Royal Albert Hall, der Grazer Hauptbahnhof oder virtuell entworfene bis hin zu absurden Akustiken – der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Jede Landschaft lässt sich programmatisch nachbilden, jeder Ton dreidimensional „live” spatialisieren.

Pressekonferenz zur Einführung des Ambisonics Soundsystems im Dom im Berg

Zahlen und Fakten

Um dieses künstlerisch-technische Sound-Leuchtturmprojekt im Herzen des Grazer Schlossbergs zu ermöglichen, wurde – mithilfe finanzieller Sondermittel – in den vergangenen Monaten eine Konstruktion aus 72 zusätzlichen Hightech-Lautsprechern im Dom im Berg installiert und in zukunftsweisende Software investiert. Somit „schmücken” nun in Summe über 100 Lautsprecher den Dom im Berg, deren dreidimensionaler Sound für Veranstaltungen aller Art genutzt werden kann — von klassischer Musik, Schauspiel oder Projekte im akademischen Bereich, über Rock-/Pop-Konzerte bis hin zu elektronischen Clubbings.

Die virtuelle Akustik ermöglicht Kulturveranstaltungen in nie da gewesener Form und lässt zudem den neuen Künstler des „Space Jockey” (SJ), zusätzlich zum „Deejay” (DJ) und zum “Visual Jockey” (VJ) entstehen.

Dass Ambisonics inzwischen verstärkt von Youtube und Google favorisiert und unterstützt wird, veranschaulicht überdies, dass es sich dabei um ein Format der Zukunft handelt. Mit Plug-ins des IEM können diese Klangwelten u.a. erzeugt werden.

„Mir war es ein großes Anliegen, das Ambisonics-Projekt umzusetzen, denn nur wer an der Spitze der Innovation steht, wird in der Zukunft bestehen können — insbesondere als Veranstaltungslocation,” so Geschäftsführer Bernhard Rinner.

Erster Praxistest im Rahmen des Elevate Festivals

Den ersten Praxistest feiert die neue Ambisonics-Soundanlage beim Elevate Festival 2019, welches von 27. Februar bis 3. März über die Bühne geht. Der Künstler/DJ/Produzent Lee Gamble (UK) setzte sich speziell mit der neuen Technologie auseinander und wird die erste Benchmark legen.

Roland Oreski (Elevate): „Wir freuen uns sehr, in Kooperation mit den Grazer Spielstätten das erste Projekt für das neu installierte Ambisonics-System im Dom im Berg präsentieren zu können. Die Auftragsarbeit von Lee Gamble ist Teil des Re-Imagine Europe-Projekts, das auch weitere Auftragsarbeiten im Rahmen des Elevate Festivals ermöglicht”.

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