Der steirische herbst 2021 wird wieder von 23.09. – 17.10.2021 stattfinden.
ParanoiaTV: Das war der steirische herbst 2020
Der steirische herbst steht seit jeher für künstlerische Freiheit und kritische Reflexion. Er bietet Raum für formale und inhaltliche Experimente und reagiert auf aktuelle Geschehnisse. Das gilt auch für die Ausgabe im Jahr 2020, in der sich das Festival in einen fiktiven Medienkonzern verwandelt hat.
Paranoia TV Zentrale, Graz, Foto: Mathias Völzke
Mit Paranoia TV wurden neue Distributionswege und Begegnungsstätten für künstlerisches Arbeiten jenseits der gewohnten Ausstellungs- und Bühnenformate ausgelotet, um dem Publikum auch in diesem Ausnahmejahr den Zugang zu Kunst zu ermöglichen. Die Festivalwebsite wurde zu einem Streamingdienst, auf dem täglich speziell von Künstler*innen produzierte Inhalte online gingen.
Diese Talkshows, Fernsehserien, Filme und Onlinespiele sowie die Live-Gespräche und Diskussionsrunden waren auch per App jederzeit und an jedem Ort abrufbar. Das Onlineprogramm wurde vor Ort in Graz und der Steiermark durch Live-Aktionen, Performances und Installationen im öffentlichen Raum ergänzt. Kunstwerke wurden per Tageszeitung und Zustellungsdienst sogar nach Hause geliefert. Zudem wurde Graz selbst durch Live-Übertragungen und eigens produzierte Festivalnachrichtensendungen in Szene gesetzt.
„Es war ein außergewöhnliches Jahr, das dem steirischen herbst neue Genres und hybride Formen ermöglicht hat“, zieht Intendantin und Chefkuratorin Ekaterina Degot Bilanz. „Das Online-Format hat uns geholfen, ein breites Publikum
zu erreichen.“
Grand Hotel Abyss: Das war der steirische herbst 2019
Das Grand Hotel Abyss öffnete am Sonntag, 13. Oktober 2019, zum letzten Mal seine Türen für das Publikum.
Die Metapher des Hotels am Abgrund, die der Philosoph Georg Lukács in den 1930er-Jahren prägte, diente dem steirischen herbst in diesem Jahr als Ausgangspunkt für eine umfassende Betrachtung des Hedonismus in unruhigen Zeiten. Für dreieinhalb Wochen wurde dieses Hotel im Kernprogramm des Festivals mit Installationen, Performances und Interventionen, Vorträgen und Gesprächen von vielen unterschiedlichen Seiten beleuchtet und diskutiert.
Während der Laufzeit des steirischen herbst wurden rund 43.000 Besuche im Grand Hotel Abyss-Parcours, musikprotokoll und STUBENrein-Festival sowie im Parallelprogramm des steirischen herbst ’19 gezählt (Stand 10.10., 21.00). Der im letzten Jahr neu eingeführte Festival-Pass wird weiterhin sehr gut angenommen. 35 Auftragswerke von mehr als 40 Kunstschaffenden und Künstler*innen- Kollektiven bildeten ein dicht gewobenes Narrativ, das sich in Form einer erweiterten Gesamtausstellung auf rund 30 Orte in Graz und der Steiermark erstreckte. Setzungen im öffentlichen Raum – von installativ bis performativ – fanden sich am Grazer Schloßberg oder im Burggarten, aber auch an weniger exponierten Orten, wie dem Griesplatz, wieder – bis hin zu einer Apfelplantage in Puch bei Weiz.