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Schloßbergmuseum

[sb name=”coronazu”]Der 475 Meter hohe und schon von Weitem gut sichtbare Grazer Schloßberg am Ufer der Mur im Zentrum der Altstadt thront majestätisch über der steirischen Landeshauptstadt. Über ein Dutzend historischer Bauwerke erwarten die Besucher des mächtigen und dicht bewaldeten Felsens aus Dolomitgestein, der archäologischen Funden zufolge schon seit fast 3.000 Jahren dauerhaft besiedelt ist. Vom slowenischen Namen der hier im frühen 12. Jahrhundert errichteten kleinen Burg „gradec“ leitet sich auch der heutige Stadtname ab, sodass der Schloßberg als Wiege und Keimzelle des 1140 erstmals urkundlich erwähnten Graz betrachtet werden kann.

Fotos vom Schloßbergmuseum

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Das Schloßberg Museum – Details

Ab dem 12. September 2020 hatte das neue Museum täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Die Öffnungszeiten ändern sich allerdings, so wurden im Oktober die Öffnungszeiten um 3 Stunden verkürzt, das Museum öffnet nun eine Stunde später und schließt zwei Stunden früher.

Während der Öffnungszeiten ist auch der Besuch von Hof und Ausblick kostenpflichtig, nicht jedoch jeweils zwei Stunden nach- bzw. vorher. Für Kinder bis zum Alter von sechs Jahren ist der Besuch des Museums kostenlos, ältere Besucher zahlen als Einheitspreis 2,- Euro für das Museumsareal samt allen Gebäuden und Gartenanlagen.

  • Öffnungszeiten: täglich von 11 bis 16 Uhr (Stand: Oktober 2020)
  • Preise:
    • Pro Person: 2,- Euro
    • Kinder bis 6 Jahre: kostenlos
  • Hof und Ausblick: 
    • innerhalb der Öffnungszeiten kostenpflichtig
    • jeweils zwei Stunden vor und nach den Öffnungszeiten zugängig

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Welche Teilbereiche bietet das Schloßbergmuseum

Im Graz Museum Schlossberg kann man ab dem 12. September den Wundergarten, den Grazblick, einen Geschichtsparcourund und die Schloßbergstory besichtigen.

Wie erreiche ich das Museum?

Erreichbar sind Museum und Schloßberg entweder sportlich über eine zickzackförmig am Felsen verlaufende Treppe mit 260 Stufen, diverse Wanderwege, der Schloßbergbahn am Kaiser-Franz-Josef-Kai oder dem Schloßberglift ab dem Schloßbergplatz.

Barrierefreiheit im Schloßbergmuseum

Die letztgenannte Zugangsmöglichkeit und die Lage des Lifts genau an einer bisherigen Brüstung mit historischen Terrakotta-Figuren sowie deren Abbau wurde aus Gründen der vermeintlich somit gestörten historischen Authentizität und Substanz in der Öffentlichkeit lange Zeit kontrovers diskutiert.

Die Terrakottafiguren an ihrem angestammten Platz

Letztlich entschieden sich die Verantwortlichen jedoch zu diesem Schritt, um maximale Inklusion und den Abbau von Barrieren für Rollstuhlfahrer, Menschen mit Mobilitätseinschränkung sowie Kinderwagen bestmöglich zu gewährleisten. Darüber hinaus waren die Skulpturen aufgrund ihrer seit 1936 erfolgten Verwendung als Baluster für einen Handlauf massiv beschädigt und drohten weiter zu verfallen. Die zurzeit abmontierten Terrakotta-Figuren werden aktuell fachgerecht restauriert und sind zeitnah wieder im Museum zu sehen.

Wie präsentieren sich die Teilbereiche des neuen Graz Museums Schloßberg?

Das ganzjährig geöffnete, familienfreundliche und vollständig barrierefreie Graz Museum Schloßberg ist teilweise als Freilichtmuseum angelegt und umfasst das gesamte Areal mit den einstigen Ställen und der Kanonenbastei, dem alten Kiosk und Feuerwächterhaus, dem Kanonierhaus und der Kanonenhalle sowie der Kasematte und dem Innenhof.

Die Dauerausstellung ist in vier thematische Teilbereiche gegliedert, welche die so eng und untrennbar miteinander verwobene Geschichte von Berg und Stadt äußerst anschaulich und gekonnt illustrieren. Der halb offene, teils überdachte, teils von Bäumen bestandene Foyerbereich mit Sitzgelegenheiten im Schatten öffnet sich zum locker bepflanzten und ringförmig gepflasterten Hof der Stall- bzw. Kanonenbastei.

Die Strenge des ehemaligen Militärareals wird auch durch die moderne und lichte Architektur des Eingangsbereichs für die Besucher aufgelockert. Der von Schatten spendenden Hainbuchen atmosphärisch und räumlich dominierte „Wundergarten“ widmet sich der laut vieler Sagen am Schlossberg beheimateten verschiedenen Fabelwesen. Hier können vor allem auch Kinder die hinter mythischen Figuren wie Panther, Hund, Elefant und Löwen verborgenen spezifischen historischen Emotionen aus den einzelnen Epochen der Schloßberggeschichte spielerisch kennenlernen.

Wie hat sich der Schloßberg in Graz im Laufe der Zeit entwickelt und verändert?

Aus den Panoramafenstern der ehemaligen Kanonenhalle im Ausstellungsbereich „Graz-Blick“ haben die Museumsgäste fantastische Fernsicht auf die Stadt und ihre Umgebung. Darüber hinaus fasziniert dort die multimedial zeitgemäß umgesetzte Möglichkeit, anhand eines interaktiven Bildschirms in die jeweiligen historischen Entwicklungsphasen der Stadt Einblick zu erhalten und ein detailliertes Abbild ihrer unterschiedlichen Erscheinungsbilder zu erhalten.

Auf diese Weise können die über Jahrhunderte wichtigsten Veränderungen im Grazer Stadtbild gut nachvollzogen und nachverfolgt werden. Im Teilbereich „Geschichts-Parcours“ werden die wichtigsten Bauten und Denkmäler auf dem Schloßberg anhand von zahlreichen Exponaten im früheren Kanonierhaus genau erläutert und in den historischen Kontext gestellt. Somit können die interessierten Besucher an einer sorgfältig konzipierten Zeitreise durch die lange und bewegte Geschichte des Schloßbergs und dessen Karriere vom massiv befestigten und oft erfolglos belagerten militärischen Bollwerk zum heute viel besuchten sowie weit über die Grenzen der Stadt und Steiermark hinaus bekannten und beliebten Naherholungsgebiet teilnehmen.

Dieser Blick ist nun kostenpflichig – aber 2 Stunden vor und nach den Öffnungszeiten kostenfrei zu bekommen

Was versteckt sich in der geheimnisvollen Kasematte des Grazer Schloßbergs?

Eine besondere Erwähnung verdient auch der unterirdisch angelegte Ausstellungsbereich „Schloßberg-Story“ in der sich über Kilometer ziehenden und weitläufigen sowie teils mit Naturhöhlen verbundenen Kasematte, die im Zweiten Weltkrieg von Zwangsarbeitern zu einem umfangreichen Stollensystem mit ca. 12.000 m² Nutzfläche für Lazarette und eine Kommandozentrale sowie einen Luftschutzbunker für bis zu maximal 50.000 Personen ausgebaut wurde.

Durch den weiter oben bereits erwähnten neu erbauten Lift erstmals auch barierrefrei zugänglich, beherbergt die Kasematte unter der einstigen Kanonenbastei heute hinter meterdicken Mauern ein atemberaubendes transparentes Schloßbergmodell. Interessant ist hier insbesondere die Geschichte des sog. „Türkenbrunnens“, der zwischen 1554 und 1558 entgegen seines Spitznamens jedoch nicht von osmanischen Inhaftierten, sondern vielmehr von christlichen Kriegsgefangenen aus Südosteuropa gegraben wurde, um die Festung auch bei länger anhaltenden Belagerungen mit frischem Wasser aus dem Fluss Mur zu versorgen. Seit einigen Jahren ist der Brunnenschacht bis zu dessen Boden komplett ausgeleuchtet, sodass dieser von den Gästen auch gut fotografiert werden kann.
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Wie lange wurde das neue Museum schon geplant?

Die ersten Planungen für ein neues Museum auf dem Schloßberg begannen bereits 2013 mit der Beauftragung durch den Stadtrat für die Erarbeitung eines Konzepts, welches dank der großzügigen Spende einer Grazer Bürgerin in Höhe von einer 1 Millionen Euro für den Schloßberg im September 2017 deutlich Auftrieb erhielt. Im Verlauf des Jahres 2018 wurden schließlich Grundsatzentscheidung und Gemeinderatsbeschluss zur Realisierung gefällt, ein Wettbewerb ausgelobt sowie das Grazer Unternehmen für Architektur, Interior Design und Landschaftsarchitektur „studio WG3“ als Gewinner gekürt. 2019 erfolgten die Ausschreibung und Vorbereitung der Baumaßnahmen, im Juli 2019 der Baubeginn. Nach der Fertigstellung der Arbeiten findet die Eröffnung des neuen Museums am Wochenende vom 12. bis 13. September 2020 statt.