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Herrengasse Graz

Fast jede Stadt hat ihre Paradestraße. In Graz ist dies die Herrengasse, die mit dekorativen Barockfassaden, prächtigen Spätrenaissancebauten sowie Gebäuden aus der Gründerzeit zu beeindrucken vermag. Die Hauptgeschäftsstraße der Altstadt reicht vom Hauptplatz zum Platz Am Eisernen Tor. Hier ist der Brunnen ein beliebtes Ziel.

In der Fußgängerzone dominieren zahlreiche „Schanigärten“ (Sitzgärten) – beliebte Treffpunkte für Jung und Alt – das Straßenbild. Die zahlreichen Cafés laden an schönen Tagen zum Verweilen und Genießen ein. Übrigens: Die Frauengasse befindet sich „hinter“ der Herrengasse.

Wo finde ich die Grazer Herrengasse?

Die Herrengasse verbindet den Grazer Hauptplatz mit dem Eisernen Tor und dem Jakominiplatz.

Geschichte zur Herrengasse in Graz

Ob Wien, Salzburg, Innsbruck, Klagenfurt oder eben Graz – in fast jeder österreichischen Stadt und auch in einigen deutschen Städten gibt es eine Herrengasse. In Graz hieß sie zuerst „Bürgergasse“, da sich hier mehrere Bürgerhäuser befanden.

Viele Bürger wurden später aufgrund ihrer Verdienste in den Adelsstand erhoben und auch einige alte Adelsgeschlechter errichteten hier ihre Stadtpalais, weshalb die Bürgergasse Mitte des 15. Jahrhunderts schließlich in Herrengasse umbenannt wurde. Die Adelssitze waren auch in den anderen Städten der Grund für die Benennung als Herrengasse. Die Herrengasse in Graz ist eine prachtvolle, breite Promenadenstraße in der Altstadt, die vom zentralen Hauptplatz, vorbei an der Stadtpfarrkirche, zum Platz Am Eisernen Tor kurz vor dem Jakominiplatzes verläuft und nur für Fußgänger und für die Straßenbahn freigegeben ist.

Von der Urzeit bis zur Moderne

Das Grazer Stadtgebiet war bereits zur Hallstattzeit um 800 vor Christus besiedelt, wovon einige Funde im Gebiet der Herrengasse zeugen. Im Bereich der heutigen Stadtpfarrkirche und der Mesnergasse befand sich spätestens seit dem 13. Jahrhundert ein jüdisches Ghetto.

Im Laufe der Jahrhunderte säumten immer mehr Gebäude die breite Straße. Ein paar Beispiele sind das alte Gerichtsgebäude, das als „Schranne“ bezeichnet wurde, was sich vom lateinischen „scranna“ für die Gerichtsbank ableitet, und das später kurzzeitig als Rathaus diente.

  • das „Gemalte Haus“, ein herzoglicher Lehenshof und kaiserliche Residenz; das Stubenbergsche Haus, das Napoleon Bonaparte bei seinem Aufenthalt in Graz als Quartier diente
  • das Landhaus bzw. Landeszeughaus
  • das Palais Breuner mit der römischen Pfeilerbasis
  • das ehemalige k.& k. Militär-Stadtkommando, das davor eine Brauerei war
  • die Steiermärkische Escomptebank und das alte Hauptzollamtsgebäude.

Beliebte Shopping-Meile mit Kunstverständnis

Wenn man die lange Herrengasse entlang flaniert, sollte man seinen Blick immer wieder nach oben richten und die kunstvoll gestalteten Gebäudefassaden bewundern. Obwohl natürlich auch die Schaufenster der Einkaufsläden und Boutiquen entlang der Promenadenstraße sehenswert sind.

In der Grazer Herrengasse schlägt jedes Shopping-Herz höher, denn hier reihen sich die bekanntesten Modemarken aneinander. Und dazwischen die kleinen Café-Häuser, die ihre süßen Leckereien anbieten.

Regelmäßig findet auch die moderne Kunst einen Platz in der Herrengasse, wie der Marienlift des steirischen Künstlers Richard Kriesche. Die Kunstinstallation wurde aus Anlass der Ernennung von Graz zur Kulturhauptstadt Europas im Jahr 2003 am südöstlichen Ende der Herrengasse, neben der Mariensäule am Platz Am Eisernen Tor errichtet und blieb dort bis 2007.

Es handelte sich dabei um einen 18 Meter hohen Seilaufzug mit einer Glaskabine für einen Passagier. Gegen die Entrichtung eines „Obolus“, in dem Fall eine Ein-Euro-Münze, konnte man der Heiligen Maria direkt in die Augen sehen. Außerdem ermöglichte eine Fahrt mit dem Marienlift einen einzigartigen Ausblick über die Herrengasse. Heute ziert der ehemalige Marienlift das schiefe Bürogebäude des Ökoparks der Hartberger Stadtwerke, die den Einkabinenaufzug schließlich käuflich erwarben und ihn in Weltblicklift umbenannten.