Uhrturm Graz
Daten, Fakten und Geschichte
Der mit 28 Metern Höhe weithin sichtbare Grazer Uhrturm auf dem Schlossberg ist das wohl bekannteste Wahrzeichen der steirischen Landeshauptstadt. Er war einst Bestandteil der Festungsanlage auf dem Schlossberg, die im 13. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt wird, konnte aber, im Gegensatz zur restlichen Anlage, vor der Zerstörung durch Napoleon bewahrt werden, da die Grazer Bürger den Turm freigekauft haben.
Bei seinem kriegerischen Zug durch Österreich ließ der französische Feldherr viele Stadtmauern sowie Festungsanlagen in den österreichischen Städten schleifen und Stadtgräben zerstören. Heute ist der Uhrturm die am meisten fotografierte Sehenswürdigkeit in Graz und ein beliebtes Ausflugsziel.
In Graz ticken die Uhren anders
Ursprünglich hatte der Turm die Funktion, mit seinen unterschiedlich großen Glocken den Bürgern von Graz verschiedene Ereignisse anzukündigen. In Zeiten, als es noch kein Radio, Fernsehen oder Internet gab, waren die Kirchen- und Turmglocken eine wichtige Nachrichtenquelle.
Heute sind noch die Stundenglocke von 1382 erhalten, die nach wie vor zu jeder vollen Stunde schlägt, die Arme Sünder Glocke von 1450, die bis ins 19. Jahrhundert die Hinrichtungen ankündigte und später als sogenannte Lumpenglocke zur Sperrstunde läutete und die Feuerglocke von 1645, die einst Ausbrüche von Feuer in der Stadt angezeigt hat.
Je nach Anzahl der Schläge wusste man, welcher Bezirk von der Feuersbrunst betroffen war. Auf dem hölzernen Wehrgang unterhalb des Turmdaches beobachteten die Wachen, Feuerwächter und der Türmer die Geschehnisse in der Stadt. Erst im 18. Jahrhundert wurde die heute so bekannte Uhr mit einem Durchmesser von fünf Metern in Fresko-Malerei angebracht.
Die unterschiedlich großen, vergoldeten Zeiger sind allerdings vertauscht: Da vorerst auf den Turmuhren im Allgemeinen nur den Stundenzeiger angebracht war und dieser im Fall des Grazer Uhrturms bereits etwa vier Meter lang ist, musste der Minutenzeiger hier kleiner ausfallen.
Kunstobjekt Uhrturm
Wenn man durch die Shoppingcity Seiersberg schlendert, steht man plötzlich vor dem Grazer Uhrturm. Wie das sein kann? Es handelt sich dabei lediglich um den „Schatten“ des Uhrturms, der vom österreichischen Künstler Markus Wilfling im Rahmen des Kulturjahres 2003 als maßstabsgetreue Kopie aus schwarzem Stahl gestaltet wurde, als Graz für ein Jahr Kulturhauptstadt Europas war.
In diesem Jahr war der Schatten direkt neben dem Original auf dem Schlossberg aufgestellt. Der Installationskünstler wollte damit auf die dunkle NS-Vergangenheit der Stadt Graz hinweisen. Nach Ende des Jahres wurde der Schatten nicht von der Stadt übernommen, aber dafür von der Shoppingcity Seiersberg gekauft, wo er nun beim Shoppen bewundert werden kann.
Was gibt es rund um den Grazer Uhrturm noch zu entdecken?
Die beste Möglichkeit, um den Grazer Uhrturm aus der Nähe zu sehen, ist ein Spaziergang entlang des idyllischen Schlossbergweges, der direkt von der Altstadt und der Sporgasse auf den Uhrturm zuführt. Vorbei am Rosengarten und zahlreichen Sitzmöglichkeiten ist man in etwa 15 bis 20 Minuten auf dem ehemaligen Festungsberg und genießt eine grandiose Aussicht.
Aber Vorsicht! Der Aufgang wird von einem steinernen Hund bewacht, der, laut einer Legende, die Tochter von Kaiser Friedrich III. vor den Söldnern des Ungarnkönigs Matthias Corvinus gewarnt haben soll. Auf der gegenüberliegenden Seite kann man den Schlossberg auch über 260 Stufen erklimmen.
Wer nicht so gut auf den Beinen ist, kann mit einem Aufzug oder mit der Schlossbergbahn auf den 123 Meter hohen Schlossberg gelangen. Oben gibt es auch gastronomische Einrichtungen, wo man sich nach dem Aufstieg stärken kann – der Panoramablick ist im Preis inklusive!
Neben dem Uhrturm sieht man auf dem Schlossberg noch die Reste der Festungsanlage, den Türkenbrunnen und einige kleinere Kunstobjekte.
Das ganze Jahr über finden außerdem regelmäßig Märkte, Konzerte und sonstige Open-Air Events auf dem Schlossberg statt.
Wissenswertes rund um den Grazer Uhrturm
Die besten Fotos vom Uhrturm
Im Laufe der Jahre waren wir und unser Foto-Team unzählige Male zu jeder Jahreszeit am Schloßberg und haben unser Wahrzeichen, den Uhrturm, vor die Linse bekommen. Man muss ihn eben immer wieder fotografieren. Hier die besten Bilder.