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Universalmuseum Joanneum Graz

Das Universalmuseum Joanneum ist nicht nur das älteste öffentliche Museum in Österreich, sondern auch eines der größten Universalmuseen in Europa.

Unter seiner Schirmherrschaft stehen 18 Museen, Galerien, Schlösser und Skulpturenparks an 13 Standorten in Graz und der Steiermark, darunter zum Beispiel auch das Landeszeughaus, das Geburtshaus Peter Roseggers und die archäologische Ausgrabungsstätte Flavia Solva. Fast fünf Millionen Objekte aus verschiedenen Sammlungen konservieren die Geschichte der Steiermark und sind ein wichtiger Bestandteil internationaler wissenschaftlicher Forschungen.

Das Joanneumsviertel mit dem Naturkundemuseum und der Neuen Galerie

Standorte des Universalmuseum Joanneum in Graz

Aufgeklärter Gründer

Benannt ist das Joanneum nach dem Habsburger Erzherzog Johann, dem Bruder von Kaiser Franz I., der sich selbst sehr intensiv mit Natur, Technik und Volkskunde beschäftigt hat.

Ganz im Sinne der Epoche der Aufklärung gründete er 1811 in Zusammenarbeit mit den steirischen Landständen das Innerösterreichische Nationalmuseum mit der Begründung, dass er damit einen öffentlichen Ort für Wissbegierige aller sozialen Schichten schaffen möchte und gleichzeitig einen Ort der Forschung.

Bereits damals wurde über dem Eingangsportal der Name „Ioanneum“ angebracht, was auf das griechische Museion hinweist und im Fall des Joanneums mit „Gebäude und Lehrstätte des Johann“ übersetzt werden kann. Aus der naturwissenschaftlich-technischen Bildungsinstitution entstanden über die Jahrhunderte das heutige Universalmuseum und die Technische Universität Graz bzw. die heutige Erzherzog-Johann-Universität.

Vernetzung & Forschung

Seit Beginn des 21. Jahrhunderts durchlaufen alle Sammlungen der verschiedenen Ausstellungshäuser des Joanneums schrittweise eine Neugestaltung und Modernisierung.

Die Sammlungen werden multimedial aufbereitet und an zeitgenössische Anforderungen museumspädagogisch angepasst. Das heißt, für den Besucher werden die wertvollen Objekte noch spannender präsentiert und teilweise interaktiv erlebbar.

Neben historischen Sammlungen, wie derjenigen des Volkskundemuseums, des Museums für Geschichte, des Naturkundemuseums oder des Archäologischen Museums in Schloss Eggenberg, hat das Joanneum auch einige Akademien und Institutionen mit internationalem Rang herausgebildet. Dazu zählen zum Beispiel das Institut für Kunst im öffentlichen Raum, das Projekte mit internationalen, nationalen und regionalen Künstlern gestaltet, die Museumsakademie als Plattform für alle Kunstschaffenden und das Studienzentrum für Naturkunde mit Labors, Werkstätten und Tagungsveranstaltungen.

Das Studienzentrum bietet auch regelmäßig Exkursionen unter fachkundiger Leitung für ein breites Publikum an. Zu den wichtigsten Aufgaben dieser Akademien zählt die internationale Vernetzung mit namhaften Forschern, Museumsfachleuten und Experten unterschiedlicher Fachdisziplinen.

Partizipation & Inklusion

Ein wichtiges Anliegen der Museumsleitung ist es, Menschen aus unterschiedlichen sozialen Schichten den Zugang zu Kunst und Kultur zu ermöglichen. Dazu wurden vor allem in den letzten Jahren zahlreiche Kooperationen mit verschiedenen Organisationen der Zivilgesellschaft geschlossen. Sei es mit sozialen Vereinen, wie der Initiative Soziale Integration, dem SeniorInnenbüro der Stadt Graz und mit der Steirischen Alzheimerhilfe SALZ, oder mit anderen Institutionen, wie dem Europäisches Trainings- und Forschungszentrum für Menschenrechte und Demokratie, gemeinsam werden spannende Projekte für verschiedene Zielgruppen erdacht.

Dazu zählt ebenso die Aufbereitung der Sammlungen für Gehörlose, Blinde oder gehbehinderte Menschen. Spezielle Kinderführungen und Workshops zu verschiedenen Themen sollen bereits die Kleinsten zum Gang ins Museum animieren und auch die Schulen mehr in die Museumsarbeit einbinden. Erwähnt werden sollte noch der spannende Blick hinter die Kulissen, wenn man den Forschern im Naturkundemuseum bei der Untersuchung von Fossilien und Mineralien über die Schulter schauen kann. In den Sommermonaten bietet das Naturkundemuseum sogar die Teilnahme an archäologischen Ausgrabungen an.

Einige Highlights des Joanneums

Bei 18 Museen, Galerien und Ausstellungshäusern kann man schnell den Überblick verlieren. Vor allem, weil an jedem dieser Kunst- und Kulturorte regelmäßig neue Ausstellungen und Veranstaltungen organisiert werden. Wer sich alle auf einmal ansehen möchte, kann ein 24-Stunden-Ticket bzw. ein 48-Stunden-Ticket erwerben, obwohl sich das wahrscheinlich dann noch immer nicht alles ausgehen wird.

Denn mit Beginn des Jahres 2019 wurden dem Universalmuseum Joanneum mit dem Österreichischen Freilichtmuseum Stübing und dem CoSA – Center of Science Activities, das im Joanneumviertel liegt, wieder zwei weitere Einrichtungen angeschlossen. Zusätzlich wurde die Sammlung der Alten Galerie in Schloss Eggenberg um 30 Objekte der Kaiserschild-Stiftung bereichert, die Neue Galerie wurde vom Grazer Editions Atelier mit seriellen Kunstwerken ohne Unikat beschenkt und das Museum für Geschichte hat kürzlich eine ganz neue Sammlung steirischer Popstars präsentiert.

Jährlich werden spezielle Führungen und Veranstaltungen zum Weltfriedenstag, zum Internationalen Tag der Menschenrechte oder zum aktuell brisanten Thema Klimawandel organisiert. Zu den jährlichen Veranstaltungs-Highlights zählen auch spezielle Familienveranstaltungen in den Osterferien, das sommerliche Museums-Picknick an besonderen Orten wie bei Schloss Stainz, Schloss Eggenberg oder im Österreichischen Skulpturenpark. Spannend ist auch die Lange Nacht der Museen – jedes Jahr im Oktober. Auch Genussreisen mit kulinarischen Schwerpunkten im Archäologischen Museum oder im Museum für Geschichte stehen am umfangreichen Museumsprogramm.